Apokalypse wow – Wildwasser-Roadtrip durch Norwegen 2022

Es gibt keinen, wirklich keinen besseren Weg, ein Paddelrevier in seiner Vollkommenheit zu entdecken, als während eines Roadtrips. Im Besonderen gilt das für Norwegen. Das Land bietet dem fortgeschrittenen Paddler so viele unterschiedliche Flüsse – sie alle kann man unmöglich von einem einzigen Standort aus erreichen. Also satteln wir die Vans und brechen auf, lassen uns treiben, von Fluss zu Fluss.

2022

2022 hat uns Norwegen vor eine kleine aber feine Herausforderung gestellt. Kurz vor Beginn unseres Roadtrips hat die Schneeschmelze eingesetzt. Viel zu spät und viel zu heftig. Beschleunigt durch warmen Regen, der nach einer Hitzeperiode einsetzte, in der es mit tagsüber knapp dreißig und nachts knapp zwanzig Grad viel zu warm war für den hohen Norden. Also bekamen wir auf den Klassikern unseres Roadtrips mit apokalyptischen Wasserständen zu tun. Die Sjoa hatte statt 30 satte 330 Kubik, die Rauma statt fünfzehn knapp 90 und auch auf Bövra, Jori und Co. sah es nicht anders aus.

Nach kurzer Panik, denn auch die Flüsse der Hedmark, dem klassischen Ausweich-Revier wenn alles andere bereits abgesoffen ist, schossen in die Höhe, schließlich Entwarnung. Der warme Regen ließ nach und auch die viel zu südländischen Temperaturen sanken auf erträgliche 20 Grad. So erholten sich innerhalb weniger Tage die Pegel, pünktlich zum Start unseres F2-Roadtrips.

Hedmark Olé!

Da Rauma und Co. immer noch gut eingeschenkt waren, starteten wir dennoch in der Hedmark. Die weniger bekannte Region Norwegens liegt ein wenig abseits der klassischen Paddelreviere und hat häufig zu wenig Wasser. Doch auf Setninga, Unsetøa, Trysilelva und Gløta warteten Superduper-Pegel auf uns.

Bilder oben: Als erstes ging es für Jan, Nadja und Christian auf die Setninga. Bei noch sehr (sehr) hohem Pegel entschieden die drei, dass dieses Schmankerl der Gruppe vorerst vorenthalten wird.

Bilder unten: Großen Spaß für alle und ein gutes Terrain zum einpaddeln boten hingegen Trysilelva und Gløta. Dazu gab es landschaftlich was aufs Auge. Und auch die Campingplätze waren gemütlich skandinavisch und überschaubar gefüllt.

Bilder unten: Die Unsetåa war die perfekte Steigerung. Das Drop und Pool Wildwasser zauberte allen ein schmuckes Lächeln ins Gesicht. An der einen oder anderen Stelle gab es aber auch große Augen – denn auch hier ließen wir uns nicht lumpen und bestellen einen guten Schuss Wasser in das Bachbett.

Von der Unsetåa ging es für uns zur Sjoa. Mit rund 100 Kubik floss hier immer noch gut Wasser, doch konnten wir uns erst auf Playrun, bei flott sinkendem Pegel auch in der großen Sjoa-Schlucht austoben. Dank der flotten Fahr gibt es leider keine Fotos von der Sjoa 😉

Bilder unten: Erst als wir weiterzogen und am nächsten Drop und Pool Fluss der Reise angelangten, war wieder Zeit zum Fotografieren. Die obere Bøvra ist ein Highlight jeder Norwegen-Reise – zumindest, wenn man jemanden dabei hat, der um ihre Tücken weiß. Auch ein routinierter Wurfsack-Werfer schaden übrigens auf der Bøvra keineswegs 😉 Auf seine Kosten kommt hier, wer Stufen und Rutschen mag. Aber auch, wer es weniger wild bevorzugt. Umträgt man ein paar richtig wilde Stellen, bleibt viel WW II und III – das Umtragen ist hier übrigens maximal komfortabel.

 

Bilder unten: Ganz anders geht es auf der unteren Bøvra zu. Durch den Zuschuss des kalten Gletscherwasser der Leira ist es deutlich wuchtiger als im Oberlauf.

Bilder unten: Abendlicher Ausklang in Sjak. Nach kurzer Aufmisch-Session in der legendären Sjak-Wave und anschließender Chill-Out-Phase (Ruhetag) auf dem großartigen Campingplatz direkt an der Welle, ging es für uns in Richtung Trollstiegen. Auf dem Weg dorthin, konnten wir die untere Valdølla mitnehmen, die dank des immer noch hohen Wasserstandes einen feinen Playrun gab. Der Weg in Richtung Voldølla und schließlich über die berühmt-berüchtigten Trollstiegen ist eines der landschaftlichen Highlights unseres Norwegen-Roadtrips.

Nach den Trollstiegen ging unsere Reise weiter in Richtung Rauma, die dieses Jahr leider zu viel Wasser führte (das erste Mal seit wir 2006 nach Norwegen fahren), dafür hat uns alternativ der Jori mit traumhaftem und sehr flotten Wildwasser 3 und 4 begeistert.

Auch 2023 geht es wieder mit einer kleinen Gruppe von maximal sechs Teilnehmern nach Norwegen. Philip und Christian werden euch erneut durch die Klassikern Südnorwegens guiden. Wie gewohnt müsst ihr weder lebensmüde noch “voll die Cracks” sein, um mit uns Norwegen genießen zu können. Lest euch doch gerne mal die Beschreibung durch. Wir freuen uns auf euch. Hier geht´s zur Roadtrip-Beschreibung 2023

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