Korsika – Frühlingserwachen

Seit 1996 war ich im Schnitt jedes Jahr auf Korsika. Häufig war ich zu Ostern da, manchmal auch im Dezember, Januar oder Februar. Ich bin regelrecht verliebt in die Insel. In den Duft, die Landschaft, das Wildwasser, den Käse, den Wein, das Pietra. Jedes Mal konnte ich paddeln, hatte mal viel und mal weniger Wasser. Mindesten für die Klassiker hat es aber immer gereicht!

Nur im Frühjahr 2019, da war alles anders. Auf einen trockenen Winter ohne Niederschläge folgte ein genauso trockenes Frühjahr. Der Schnee auf den hohen Bergen, der sich über den Winter ansammelt, kam nicht – und auch die extra Portion Schnee, die es normalerweise noch im Januar und Februar on Top gibt, blieb aus. Ergo: Wir hatten drei Wochen Kurs mit knapp fünfzig Teilnehmern in den Startlöchern stehen – aber kein Wasser. Wie gesagt, das erste Mal seit 1996. Selbst die niedrigsten Pegel, an die wir uns erinnern konnten, von 2012, waren um Längen unterschritten. Wo 2012 noch 12 Kubik im Tavignano flossen, waren es 2019 nur noch 3 bis 4.

Wir entschieden uns, nach langem Ringen mit uns und unseren Kanulehrern, Korsika 2019 abzusagen. Unsere Teilnehmer waren sehr verständnisvoll, schließlich können auch wir nichts für das wenige Wasser, nahmen den von uns vorgeschlagenen Gutschein in Anspruch oder ließen sich auf Griechenland oder Slowenien umbuchen.

2020 wird wieder alles gut!

Das können wir natürlich nicht versprechen, doch die Chancen stehen gut. Denn seit Oktober hat die Insel durchgehen gute Pegel vorzuweisen. Es regnet viel, teilweise führen die Flüsse ordentliches Hochwasser. Das sieht ganz anders aus als im Winter 2018/19. Es scheint, als stünde einer schönen Korsika-Saison 2020 nichts im Wege.

Weil wir uns schon wie narrisch auf Korsika freuen, vor allem ich (Christian), weil ich die letzten drei Jahre zu Ostern in Griechenland und nicht auf Korsika paddeln durfte, möchten wir euch mit ein paar Zeilen und ein paar Impressionen heiß machen auf die kommende Korsika-Saison:

Frühjahrserwachen auf der Ile de la beauté

Noch im Winterschlaf, die Alpen tief verschneit und die Mittelgebirge Deutschlands von einer satten Matschschicht überzogen, stellt sich für uns Paddler die alljährliche Frage: Wo paddeln wir an, wo lassen wir den Winter vollends hinter uns und starten in die neue Wildwassersaison.

Gerade wenn die Osterferien früh liegen gibt es für viele Paddler nur eine plausible Lösung: Korsika. An kaum einem anderen Fleck gibt es so  abwechslungsreiches Wildwasser im dritten und vierten Schwierigkeitsgrad, fair vom Charakter, gut angebunden an ein asphaltiertes Wegenetz und mit kurzen Fahrstrecken zwischen den einzelnen Paddelgebieten. Und neben dem Paddeln? Unglaubliche Landschaften, mediterran bis hochalpin. Wanderwege, Mountainbiketrails, Strand und Meer (welches sich hervorragend auch zum Seekajakfahren eignet) sowie gutes Essen und urige Dörfer. Korsika ist wie geschaffen für uns Outdoor-Enthusiasten.

Also schnell mit dem Bulli aufs Schiff und dann kurz von Livorno (ca. 4 Stunden) oder per Nachtfähre ab Savona (bei Genua) rüber machen. Wer zu viel Kohle hat und sich die Autobahnfahrt durch Frankreich leisten will, der kann auch von Nizza oder Toulon übersetzen.

Wir wählen meistens die Nachtfähre. So schaffen wir es an einem Tag von Zuhause bis zum Hafen, entspannen dann nachts auf dem Schiff, um dann im Morgengrauen an Deck den ersten Blick auf die Insel werfen zu können. Ist man nicht vor der ersten Blüte dran, empfängt einen die Insel mit dem berühmten Duft der korsischen Macchia. Den Blick auf die schneebedeckten Berge der Insel gerichtet, den Sonnenaufgang im Rücken schmeckt der erste Kaffe an Deck besonders gut.

Angepaddelt!

Der erste Bach lässt nicht lange auf sich warten. Knapp zwei Stunden nach Ankunft im Hafen können wir am Einstieg zum Golo stehen, genauso weit ist es bis zum Tavignano oder Vecchio. Düsen wir über die Küstenstraße, von Bastia immer in Richtung Süden, frohlocken wir noch am Vormittag auf Travo oder Fium Orbo.

Doch warum immer diese Eile? Die Bäche laufen uns ja nicht weg. Tavignano, Golo, Fium Orbo, Taravo gehen eigentlich immer, auch viele der anderen Flüsse der Insel brauchen nur eine sanfte Schmelze oder ein paar Liter Regen um anzuspringen. Deshalb lohnt ein Kaffestop in Bastia allemal, eine entspannte Anreise zum ersten Camp und ein gechilltes Aufschlagen der Zelte sei empfohlen. Für einen kurzen Run auf dem Tavignano und das anschließende Pietra in der Sonne ist schließlich auch am Nachmittag noch Zeit…

Unser Insel-Wohlfühl-Programm

Wenn ihr mit uns nach Korsika fahrt, auch 2020 haben wir wieder ein schickes Insel-Programm für euch in petto, könnt ihr zwischen chilligem Campleben am Tavignano oder Roadtrip wählen. Da wir uns von Anfang an auf die Fahnen geschrieben haben, Paddlern aller Könnensstufen eine bessere Technik und viel Sicherheits-Know-How an die Hand zu geben, bietet sich unsere stationären Kurse im Ernella-Camp an, wenn ihr an eurer Technik feilen möchtet. Hier gibt es Aufbau-Kurse und Kurse für Fortgeschrittene F1 und F2.

Um mehr von der Insel zu sehen, empfehlen wir unseren bewährten Roadtrip. Den bieten wir in zwei Schwierigkeitsgraden an, F1 und F2. Hier geht es unter anderem zur Ostküste und dann über den berüchtigten Bavella-Pass weiter Richtung Westküste.

Aber warum entscheiden? Eine Woche Kurs zum auflösen der Winterstarre und dann ab auf die Straße, den Rest der Insel erleben. Habt ihr beides vor, können wir euch mit einem schicken 10%-Rabatt auf beides (Kurs und anschließenden Roadtrip) das Weihnachtsfest versüßen – denn dann bleibt noch ein bisschen Kohle für die Liebsten 😉

Cheerio, wir sehen uns auf Korsiko 😉

Christian

Hier geht es zu allem, was wir euch auf Korsika zu bieten haben.

Bilder sagen mehr als tausend Worte:

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