Lofoten: Seekajak und Wandern – Ramberg und Kvalvika Beach

Oft werden die Lofoten als die Karibik des Nordens bezeichnet. Als wir die Inselwelt im Nordland Norwegens erstmalig diesen Sommer (2025) betreten, trifft das umso mehr zu. Denn Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad, Windstille und keine Wolken am Himmel – und das über mehrere Tage – das kann man wohl als Glücksfall bezeichnen. Denn eigentlich ist das Wetter auch im Sommer eher wechselhaft auf den Lofoten. So nisten wir uns ein. Und zwar am ersten Campingplatz, den wir nach Ankunft im Fährhafen von Moskenes angefahren haben. Warum gleich mehrere Tage? Weil es hier richtig schön ist!

Fredvang Camping als Ausgangspunkt

Der Campingplatz in Fredvang ist schlicht. Ein Waschhaus mit drei Duschen und zwei Toiletten, eine hügelige Wiese. Doch dafür steht man direkt am Strand, nur durch eine niedrige Düne vom weißen Sand getrennt. Und dieser Sand begeistert! Und das dazugehörige Wasser des Nordatlantik ebenfalls. Es ist zwar sackri kalt, dafür glasklar. Und in den Buchten rund um den Campingplatz ist es außerdem ruhig wie in einer Badewanne. So schimmern die Farben in der Sonne in verschiedenen blau und türkis-Tönen und man kann bis auf den Grund schauen. Apropros kalt: Nicht wenige Norweger wie auch Touris nutzen das ungewöhnliche Sommerwetter für ein Bad im Meer. Ohne Neo! Die sind wirklich gut drauf hier!

Was uns auch noch begeistert und uns länger als erwartet am Fredvang-Camping gehalten hat: Die Lofoten sind in der Hochsaison ein wahres Camper-Paradies. Die Straßen sind voll gestopft mit Wohnmobilen. Und die campen einfach überall. Legen das Jedermannsrecht für sich entsprechend aus und stehen mit ihren Luxus-Womos an jeder Lücke am Wegesrand. Und der Campingplatz, der ist halb leer, hier ist es ruhig und lauschig. Kein son Gedränge, wie in mach einer Straßenbucht…

Kvalvika Beach by Boat

Bilder oben: Die Buchten direkt am Campingplatz

Bilder oben: Kvalvika Beach

Insta-Spot Nummer eins und somit Touri-Anlaufstelle der Lofoten ist der Kvalvika Strand und die dazugehörige Wanderung. Den Strand müssen wir sehen. Aber natürlich wählen wir den Wasserweg. Mit unseren Kajaks setzen wir direkt am Campingplatz ein. Durch die Buchten und entlang kleiner Inseln mit glasklarem Wasser geht es nach wenigen Kilometern auf das offene Meer. Hat man einmal den letzten Strand hinter sich gelassen, warten mehrere Kilometer Steilküste. Hier sollte nichts schief gehen. Und obwohl kein Lüftchen weht, haben wir einen ordentlichen Swell von gut einem Meter, einige Wogen sind sogar höher. Doch das macht nichts, die Wellen sind sanft und so schaukeln wir entspannt bis in die Bucht mit dem berühmten Beach. Und hier Tummeln sich die Massen. Vor allem Tageswanderer verschlägt es an den berühmtesten Strand der Lofoten. Es gibt aber auch einige, die hier hier Zelt aufgeschlagen haben, weil sie entweder mehrere Tage oder gar Wochen zu Fuß unterwegs sind – oder weil sie die Ruhe und Abgelegenheit des Strandes bei Nacht erleben möchten – mit gut hundert anderen…

Kvalvika Beach per Pedes – oder: Chasing for Nadjas Sunglasses…

Bilder oben: Start der Wanderung zum Kvalvika Beach direkt vom Campingplatz aus. Sehr empfohlen, denn am Trailhead ist das parken überfüllt und überteuert.

Bilder oben: Wandern mit Aussicht. Erst auf die Strände bei Fredvang, dann schließlich auf das Sehnsuchts-Ziel, den Kvalvika-Beach

Eigentlich wollten wir uns nicht den Massen anschließen und zu Fuß an den Kvalvika-Beach wandern. Doch zwei Gründe haben uns doch dazu bewegt. Erstens: Wir hatten Bock. Und Zweitens: Nadja hat während unserer Kajaktour ihre Lieblings-Sonnenbrille am Strand liegen lassen. Also machen wir uns am nächsten Mittag auf und wandern mit den Massen. Es sind wirklich Massen. Ich wandere ja nicht oft, aber schon ab und an. Aber nirgends habe ich so viele Leute auf einem Weg auf einen Berg laufen sehen. Dafür, dass wir gestern noch auf dem Wasser alleine waren. Krass! Trotzdem ist die Wanderung vom Campingplatz aus über den Gipfel des Ryten runter an den Strand wirklich toll. Die Ausblicke sind super, die Aufstiege sind steil. Und der Abstieg zum Strand sowieso. Ich hoffe doch sehr, dass alle, die den steilen Abstieg auf sich genommen haben, auch wieder zurück nach oben gekommen sind. Denn die Bucht ist nur zu Fuß oder über das Wasser zu erreichen.

Einkaufs-Paddeln nach Ramberg

Bilder oben: Paddeltour nach Ramberg inkl. Shopping und Hafenrundfahrt

Der Campingplatz ist, wie oben bereits erwähnt, schlicht. Es gibt auch keine Einkaufs- oder Einkehr-Möglichkeit. Dafür ist es mit dem Kajak aber nur ein Katzensprung nach Ramberg. Hier gibt es einen Lofoten-Mitbringsel-Shop, ein Café und einen Supermarkt. Mit dem Kajak sind es rund vier Kilometer one Way zum Shopping-Erlebnis. Und die Tour ist, natürlich, wirklich lohnenswert. Sie führt erst entlang der Küste und dann durch den Seljord rüber nach Ramberg. Im kleinen Hafen des Ortes gibt es einen Strand zum anlegen, direkt vor den typisch roten Fischerhütten. So ist auch gleich das Bild im Kasten. Wer mag, der kann die Tour noch in Richtung Volandstind und den berühmten Brücken ausweiten – aber dazu mehr im nächsten Teil 😉

Strandbar voraus!

Einen haben wir noch: Wem nach Gesellschaft ist oder nach einem gezapften Bier mit Burger. Oder nach einem anderen klassischen Bar-Snack, der sollte abends noch einmal ins Kajak springen und vom Fredvang-Camp zum nächstgelegenen Campingplatz paddeln. Rund sechs Kilometer gen Osten sind es one way zum Abendessen in der “Lofoten Beach Bar”. Hier könnte man theoretisch auch campen, denn neben einer Surfschule gibt es hier auch einen wuseligen Campingplatz. Dieser liegt allerdings direkt an der E10 und ist deutlich besser besucht als unser lieblings-Camp in Fredvang. Aber das sei ja schließlich jedem selber überlassen…

Bilder oben: In der Lofoten Beach Bar – Skal!

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