Unsere Top 10: Kallaritikos

Wir wollen die dunkle Coronazeit nutzen, um euch ein wenig mit bunten Bildern zu erfreuen und um euch unsere liebsten Flüsse vorzustellen. Mit möglichst vielen Fotos, kurzen Beschreibungen und einigen wichtigen Infos. Wir beginnen mit dem wunderbaren Kallaritikos im wilden Tzoumerka-Gebirge in Nordgriechenland. Die Reihenfolge ist übrigens keine Wertung, wir mögen alle zehn (fast) gleich gerne. Here we go – heyho!

Der Kallaritikos ist ein linker Seitenfluss des Arachtos, einem der wasserreichsten Wildflüsse Griechenlands. Er entspringt im Tzoumerka-Massiv des südlichen Pindos-Gebirges. Der Kallaritikos zählt deshalb zu unseren absoluten Lieblingsflüssen, da man ihn auf einer Länge von gut zwanzig Kilometer fast durchgängig befahren kann. Dabei lässt sich der Fluss, wie kaum ein anderer in Griechenland, durch einfache Zufahrtswege in mehrere Abschnitte einteilen und bietet somit für fast jeden Paddler einen passenden Abschnitt im richtigen Schwierigkeitsgrad.

Die Landschaft ist am Kallaritikos wild und wunderschön. Wenn dann noch am Ausstieg ein flussgekühltes Bierchen wartet, ist der Tag perfekt.

Oberster Kallaritikos

Der oberste Kallaritikos war noch vor zwei Jahren ein selten gepaddelter Abschnitt. Es gab nur zwei Möglichkeiten, zum Fluss zu gelangen. Entweder man trug sein Kajak eine gute Stunde lang von der Asphaltraße zum Einstieg oder man kletterte über einen ruppigen Hirtenpfad vom Kloster Kipina den Hang hinab. Seit 2020 gibt es mit dem neuen Pindos-Trail einen einfachen Zugang, der einen direkt bis zur kleinen Eselsbrücke führt. Doch hier wollen wir eigentlich noch nicht starten. Komplettiert ist die Befahrung erst, wenn man sein Kajak noch gute 15 Minuten von der Brücke aus am orographisch linken Ufer so weit hochträgt, bis man nicht mehr weiter kommt. Dann einfach einsteigen. Das Wildwasser auf der ca. 1.7 Kilometer langen Strecke ist durchgehend spannend und wunderschön. Es ist kontinuierlich, gerade bei höheren Wasserständen. Seit 2019 gibt es leider die allerschönste Stelle nicht mehr, eine kleine Stufenkombination, da hier ein großer Fels hinein gerollt ist und jetzt einen fiesen Siphon bildet. Lieber vorsichtig paddeln und einmal mehr aussteigen, bei gutem Pegel zieht es sonst zügig in diese Stelle hinein. Dann, und nur dann, kann der Siphon am rechten Ufer umpaddelt werden. Allerdings nicht ohne Risiko. Umtragen ist sehr leicht.

Einstieg: An der Eselsbrücke oder weiter oben, siehe Beschreibung. Zugang zum Fluss: 39.56633289275802, 21.124167085006466

Ende: An der Brücke bei Christi endet dieser Abschnitt. Koordinaten: 39.56192435560312, 21.10910839375101

Schwierigkeit: Je nach Wasserstand WW IV bis WW V (bei sehr viel Wasser), Einmal X (seit 2019).

Oberer Kallaritikos

Der obere Kallaritikos ist nicht mal einen Kilometer lang, gehört aber zum Schönsten, was dieser kleine Fluss zu bieten hat. Oberhalb der Doppelbrücke von Christi trägt man sein Boot durch die Platanen zum Fluss und setzt auf glasklarem Wasser ein. Auf den ersten Metern geht es spritzig los, je nach Wasserstand gibt es sogar eine hübche kleine Surfwelle. Nach der Durchfahrt vor der Brücke (ganz links über die Platte geht es ganz einfach) folgt ein längerer Katarakt. Am Ende lässt es sich rechts wie links gut sicher. Verblockt und stufig geht es noch einige hundert Meter weiter, dann folgt nach einer linkskurve ohne technische Schwierigkeiten ein Baum, der quer über dem Bach liegt. Dieser liegt dort bereits seit einigen Jahren und geht einfach nicht weg. Vorsichtig über das rechte Ufer robben oder kurz umtragen, letzteres ist kein Problem.

Einstieg: An der Brücke bei Christi. Koordinaten: 39.56192435560312, 21.10910839375101

Ausstieg: Im Kiesbett. Koordinaten: 39.56061334959821, 21.102499430714605

Schwierigkeit: Je nach Wasserstand WW III+ bis WW IV.

Kiesbett-Strecke Kallaritikos

Ein ca. fünf Kilometer langes Kiesbett wartet auf jene, die den oberen oder obersten Kallaritikos mit der Kallaritikos-Schlucht verbinden möchten oder einfach ein ganz einfaches Stück paddeln möchten, auf dem man die wunderbare Landschaft in Rückenlage genießen kann. Aber vorsicht, hier gibt es hin und wieder das eine oder andere Baum- oder Strauch-Hinderniss.

Einstieg: Im Kiesbett. Koordinaten: 39.56061334959821, 21.102499430714605 (Achtung, die Zufahrt ist von zweifelhafter Güte und ändert sich nach jedem Regenguss. Im Zweifel einfach die Boote von der Asphaltstraße runtertragen.)

Ausstieg: An der gut erreichbaren Beton-Brücke. Koordinaten: 39.53937583555847, 21.058101112861678

Schwierigkeit: WW II+, allerdings verändert sich das Kiesbett ständig und ist für Überraschungen gut.

Kallaritikos-Schlucht

Nach dem eher entspannten Kiesbett-Stück gräbt sich der Kallaritikos immer tiefer in eine enge Schlucht ein. Die Schwierigkeiten nehmen zu, auf flottem Wildwasser im dritten Grad geht es in Richtung Durchbruchklamm. Nach der sportlichsten Stelle, dem Eingang zur Klamm, ist es nur noch schön. Eng zwar aber absolut fair, ohne nickelige Stellen, geht es in Richtung Arachtos. Das spannende an der Sache: Wer bei viel Wasser im Eingang zur Klamm krault, der kommt nur schwer wieder ins Kajak. Hier kommt es dann auf die Buddies an. Im schlimmsten Fall genießt man die Kalalritikos-Klamm aus der Fischperspektive… Nach gut eineinhalb Kilometern macht die Klamm wieder auf, es wird wieder Licht. Bis zur Mündung folgen noch ein paar wirklich schöne Stellen im offenen Flussbett.

Einstieg: An der gut erreichbaren Beton-Brücke: 39.53937583555847, 21.058101112861678

Ausstieg: An der Politsa-Brücke über den Arachtos 39.51193402252893, 21.00714987041444 oder im Camp 39.458908845519744, 21.03169044975861

Wir fahren in der Regel bis zum Camp durch, da die Fahrt mit dem Auto von der Politsa-Brücke bis zum Via Natura Kayak Camp mindestens genauso lange dauert, wie die Fahrt durch die große Arachtos-Klamm. Wer seine Körner aber schon auf dem Kallaritikos aufgebraucht hat, dem sei nahe gelegt, an der Politsa-Brücke auszusteigen.

Weitere Infos rund um den Kallaritikos

Beste Zeit

Der Kallaritikos läuft in der Regel im Winter und im Frühjahr. Am schönsten ist es zur Schneeschmelze ab März/April, wenn das Wasser vom Schmelzwasser leicht trüb ist. Der Oberste läuft auch bei wenig Wasser, wenn die Klamm unten schon zu wenig hat. Nach den typisch trockenen Sommern ist ab November wieder mit Wasser zu rechnen, wenn die ersten starken Gewitter über die Berge ziehen und kräftig Regen mitbringen. Die Bilder mit dem braunen Wasser und dem bunten Laub sind während des Festivals im November 2017 entstanden.

Camp

Das beste Camp und Dreh und Angelpunkt für die Befahrung von Kallaritikos und Arachtos ist das Via Natura Kayak Camp von Nikos und Marina in Plaka. Hier endet die große Arachtos-Klamm. Wer von der obersten Einsatzstelle des Kallaritikos bis hierher paddelt, der hat gut 28 Kilometer auf dem Tacho. Wer sich von den beiden zum Einstieg shutteln lässt, der sitzt für diese lange Zwei-Schluchten-Tour lediglich eine gute Stunde im Auto – das ist ein hervorragender Deal!

Festival

Einmal im Jahr findet, immer im Herbst, findet in Plaka das Pindos Kayak Festival statt. Hier bekommt man nicht nur einen guten Einblick in das, was die Region uns Paddlern zu bieten hat. Auch das Drumherum, das gute Essen, die Freundlichkeit der Menschen und die Kultur des Landes bekommt man hautnah zu spüren.

Camps und Roadtrips

Wer den wunderbaren Kallaritikos mit uns erleben möchte, der findet hier den passenden Kurs oder Roadtrip:

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