Ionische Inseln – ein Seekajak-Traum

Seit vielen Jahren bereisen wir die Ionischen Inseln. Wenn sie auch von Land aus ein mehr als lohnendes Reiseziel sind, am schönsten ist es natürlich, ihre Küsten mit dem Seekajak zu entdecken. Ob man sich eine der Inseln vornimmt oder gleich zum Inselhopping aufbricht, spielt dabei eigentlich kaum eine Rolle. So nah sie auch beieinnader liegen, so unterschielich sind die Insel. Im folgenden porträtieren wir kurz und knapp unsere vier Lieblings-Inseln im Ionischen Archipel und erzählen, warum das Revier für uns so ideal ist.

Ein ideales Paddelrevier

Schon bei der Planung der Anreise fällt auf, dass die Inselgruppe im Nordwesten Griechenlands einen Haufen Vorteile birgt. Die wichtigsten Fährhäfen Griechenlands liegen genau gegenüber der Insel Korfu (im Norden) und Kefalonia (Im Süden). Wer also mit Auto und Fähre von Italien aus anreist, muss nur das Terminal wechseln, schon wartet das Schiff auf die Ionischen Inseln. Das macht eine Anreise mit dem eigenen Auto mehr als attraktiv. Denn so reisen das eigene Kajak und die gesamte Ausrüstung entspannt mit in den Urlaub. Natürlich haben die Inseln auch Flughäfen. So erreicht man Korfu einfach über den inseleigenen Flughafen, die Insel Leflkas ist über eine Schwenkbrücke mit dem Festland verbunden, hier landen die Flieger in dem 30 Minuten von Lefkas-Stadt entfernt gelegenen Küstenort Preveza. Falls ihr fliegt, so haben wir Leihasurüstung und Lettmann-Kajaks natürlich für euch dabei.

Bilder: Ein farbenfrohes Traum-Revier sind alle der Ionischen Inseln

Auf den Inseln angekommen, kann das Auto getrost stehen bleiben. Die schönste Art des Reisens ist schließlich die, bei der man das gesamte Gepäck in die Kajaks lädt und Tag für Tag das Ziel nach Lust und Laune bestimmt. Strände für wilde Übernachtung unter dem Sternenhimmel gibt es in der Nebensaion auf den meisten Inseln en Masse. Auf Lefkas machen wir es uns noch leichter, reisen mit leichtem Gepäck und paddeln bei unserer “Seekajak-Reise für Genießer” von Pension zu Pension.

Doch auch bei unseren stationären Seekajak-Ausbildungs-Kursen kommt Urlaubsstimmung auf. Schließlich nutzen wir den schönsten Campingplatz im Ionischen Meer als Standquartier für unsere Kurse, den kleinen, typisch griechischen Campingplatz “Santa Mavra” im Südosten von Lefkas, von wo aus wir Tagestouren zu den vorgelagerten Insel und Buchten unternehmen und kräftig an unseren Seekajak-Skills arbeiten können. Am Abend direkt am Meer lecker dinieren gehört genauso dazu, wie das Paddeln und Üben im lauwarmen Wasser. Wir campieren unter uralten Oliven- und Zitrusbäumen oder nächtigen wahlweise im modernen Hotel “Dessimi Beach”

Impressionen vom Dessimi-Beach, Hotel und Campingplatz:

Die Ionischen Inseln sind unter Seglern als Schwachwind-Revier geschätzt. Im Gegensatz etwa zur Ägäis oder dem kretischen Meer kann man in weiten Teilen des Jahres mit verhältnismäßig wenig Wind rechnen. Trotzdem sind die langen und wilden Steilküsten im Westen der Inseln ausgesetzt und das Wetter ist in der Randsaison immer für Überraschungen gut. Es kann aber durchaus auch im Ionischen Meer stürmen, dann türmt sich schnell eine hohe Windsee auf, die eine lang anhaltende Dünung nach sich zieht, oft verbunden mit einer kabbeligen Kreuzsee – das hört sich nach einer ganzen Menge Spaß an!

Es folgen die vier wichtigsten und größten Ionischen Inseln im Kurzportrait, von Nord nach Süd. Viel Spaß damit.

Korfu – die grüne Insel

Korfu oder ach Kerkyra, ist die nördlichste der Ionischen Inseln und eine der bekanntesten Inseln Griechenlands. Kommt das Wetter aus Nordwesten, bleiben die Wolken gerne am Pantokrator hängen, der mit knapp 900 Metern die höchste Erhebung der Insel ist. Niederschläge sind so, gerade im Winter, nicht selten. Deshalb trägt Korfu auch den Beinamen „die grüne Insel Griechenlands“. Trotzdem habe ich auf Korfu, ich habe die Insel nun schon sechs Mal mit dem Kajak im Herbst umrundet oder teilumrundet, noch nie länger als einen Tag Regen gehabt. Korfu ist für mich die abwechslungsreichste Insel Griechenlands. Lange Sandstrände säumen den Norden, sie gehen in steile Sandsteinformationen im Nordwesten über, der Höhepunkt ist das sagenumwobene Kap Drastis. Im Westen dominiert schroffer Granit, die zahlreiche Kiesstrände fallen Steil ins glasklare Wasser des tiefen Ionischen Meeres ab. Weiter im Süden wird es nach und nach wieder sandiger, im Südwesten türmt sich lockeres Konglomerat zu hohen Wänden auf. Es gibt viele Buchten für eine einsame Nacht im Freien. Sehenswert ist vor allem auch die Altstadt von Kerkyra. Korfu würde ich aber auf keinen Fall zur Hauptsaison ansteuern, denn Korfu hat einen sehr gut angeschlossenen Flughafen, der für einen regen Touristen-Nachschub sorgt. Die besten Monate sind Oktober und November.

Auf Korfu finden in der Regel jeden Herbst (2021 pausieren wir mit Korfu) Einsteiger-, Aufbau- und Fortgeschrittenen-Kurse an der Westküste sowie unsere Zeltreise rund um die Insel statt.

Bilder: Impressionen von unseren Reisen und Kursen auf und rund um Korfu:

Lefkada – die Weiße

Ein Stück weiter im Süden befindet sich die Insel Lefkas, auch Lefkada genannt. Sie ist über eine Schwimmbrücke mit dem Festland verbunden, wird aber auch von Korfu und Kefalonia mit der Fähre angefahren. Lefkas besticht durch ihre unfassbar weißen Strände im Westen, der berühmteste ist der Strand am Porto Katsiki. Dieser ist allerdings zu meiden, wenn die Saison schon oder noch im vollem Gange ist. Denn Dann ist es hier trubelig, während es an den weniger bekannten Stränden der Steilküste noch ganz einsam ist – diese sind nämlich größtenteils nur vom Wasser aus erreichbar. Der Nordosten, südlich von Lefkada-Stadt, ist nur bedingt lohnend. Lieber schnell durchpaddeln bis es wieder einsamer wird. Es folgt der Dessimi-Beach, der den schönste Campingplatz der Ionischen Inseln beheimatet, den Camping „Santa Mavra“. Der Süden der Insel ist schroff und unzugänglich, die Orte liegen gut versteckt in tief eingeschnittenen Fjorden. Das landschaftliche Highlight ist die Umrundung des südlichsten Punktes, des „Kap Doukato“ mit seinem schneeweißen Leuchtturm. Der Blick aus Süden auf die Steilküste in Richtung Norden hat schon manch einem Paddler die Sprache verschlagen. Hier fühlt man sich so richtig klein in seiner Nussschale – vor allem wenn die übliche, kräftige Dünung für Fahrstuhl-Feeling sorgt.

Lefkas hat einen festen Platz in unserem Kurs- und Reise-Portfolio. Durch den wunderschönen Campingplatz mit angeschlossenem Hotel ist die Insel für unsere Kurse die Nummer 1 auf unserer Rangliste. Für 2021 gibt es noch freie Plätze auf Lefkas.

Bilder: Impressionen von unserer Hotel-Reise und von unseren Kursen am Dessimi Beach auf Lefkas:

Kefalonia – blaues Wunder

Unsere erste Reise auf die Ionischen Inseln führte uns im Winter 2009 nach Kefalonia, der größten der Ionischen Inseln. Wir wurden von Wind bis Stärke acht heimgesucht, mussten mehrere Tage an der ausgesetzten Steilküste im Westen abwettern und haben uns trotzdem verliebt. In diese Schroffe Insel mit ihren riesigen Felsbuchten, dem glasklaren Wasser und den abgeschiedenen Campspots. Im Winter ist die Insel an den Küsten wie ausgestorben, die Bewohner zieht es in die Berge oder in die Städte auf dem Festland. Erst mit den ersten Ferienfliegern öffnen auch die Tavernen abseits der Inselhauptstadt Argostoli. Trotzdem fahren die Fähren natürlich auch in den Wintermonaten. Die Insel ist mein Tipp für alle, die im Dezember oder Januar Zeit für eine ausgedehnte Seekajakreise haben. Sie liegt auf Höhe des Golf von Patras und so ist das Wetter in der Regel auch in der kalten Jahreszeit deutlich angenehmer als auf Korfu oder Lefkas, wo häufig Niederschläge und die kalte Luft aus dem benachbarten Pindos-Gebirge ankommt. Temperaturen von über 15 Grad sind auch im Winter nicht unüblich für Kefalonia.

Kefalonia werden wir aller Voraussicht nach 2023 im Programm haben. Dann mit einer Zeltreise um die Insel und Kajak-Kursen an der wunderschönen Westküste

Bilder: Impressionen von unseren Reisen und Kursen auf Kefalonia, allerdings nicht im Winter, sondern im Mai und Juni:

Zakinthos – Fels im Meer

Zugegeben, diese Insel ist wirklich nicht mein Tipp für eine Gepäcktour mit dem Kajak. Auf langen Strecken gibt es kaum geeignete Übernachtungsplätze. Das Wetter muss perfekt sein um die langen Tagesetappen von bis zu fünfundvierzig Kilometern zwischen den Campspots zu schaffen – Anlandemöglichkeiten an der Westküste sind vor allem bei rauer See Mangelware. Wenn man sich aber an Zakinthos heranwagt und eine gute Planung in der Tasche hat, dann gibt es kaum eine wildere Schönheit. Die berühmteste Postkarten-Bucht, die Shipwreck-Bay, eignet sich wie keine andere für eine einsame Nacht. Umrandet von bis zu zweihundert Meter hohen Steilwänden ist sie nur vom Wasser aus zugänglich. Und wird, falls der Sturm über Nacht kommt, schnell zur Mausefalle. Weiter im Süden lassen sich, ab April, die ersten Caretta Carettas bei der Paarung beobachten. Die vom Aussterben bedrohte „unechte Caret-Schildkröte“ bevorzugt die Sandstrände der Insel für die Eiablage – weshalb man sich auch unbedingt an die damit verbundenen Regeln halten muss. Ich empfehle Zakinthos trotzdem auch bei unbeständiger Wetterlage. Und zwar für Tagestouren. Dann kann man nicht nur die „Schildkröteninsel“ im Südwesten, sondern auch die „Blue Caves“ im Norden und die Shipwreck-Bay im Nordwesten als Tagestouren planen – und sieht die Highlights der Insel ohne die langen, ausgesetzten Tagesetappen angehen zu müssen.

Zakinthos findet sich immer mal wieder in unserem Kursprogramm wieder.

Bilder: Impressionen von unseren Reisen und Kursen auf Zakinthos:

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